Die Ergebnisse der aktuellen Phase der „SDGs for ALL“-Plattform wurden auf der Abschlusskonferenz „Agenda 2030 – Synergien für eine nachhaltige Zukunft“ am 8. Juni 2022 in Belgrad vorgestellt. Die Konferenz fand im Rahmen des Projekts „Reform öffentlicher Finanzen – Agenda 2030“ statt und versammelte fast 200 Teilnehmer*innen, darunter Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, staatlicher Institutionen auf nationaler und lokaler Ebene, des Unternehmenssektors, der akademischen Gemeinschaft, Medien u.a., die sowohl persönlich als auch online teilnahmen.
Die Veranstaltung wurde von Jadranka Joksimović, Ministerin für Europäische Integration in der Regierung der Republik Serbien, eröffnet. Sie erklärte, dass die Agenda 2030 eine Liste von Aufgaben für jedes Land und damit auch für Serbien sei, um im EU-Beitrittsprozess Fragen zur Nachhaltigkeit und Sicherheit für seine Bürger*innen zu beantworten.
Slavica Đukić Dejanović, Sonderberaterin der Premierministerin der Republik Serbien für die Agenda 2030, sagte, dass die Bürger*innen, Vertreter*innen des Staates, der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und alle anderen die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) gemeinsam umsetzten müssen, was sowohl die vertikale als auch horizontale Zusammenarbeit aller Regierungsebenen erfordere.
Françoise Jacob, Ständige UN-Koordinatorin in Serbien, betonte, dass die Grüne Agenda über die Energiewende hinaus im Mittelpunkt stehen müsse, und sagte, dass gesunde Menschen auf einem gesunden Planeten eine absolute Voraussetzung für langfristigen Wohlstand und Frieden seien. „In jüngsten Berichten hat Serbien Fortschritte bei der Verringerung von Armut und Ungleichheit und der Verbesserung der Bildungsqualität erzielt. Es gibt noch viel zu tun in den Bereichen Klimawandel, Gleichstellung der Geschlechter und Beschäftigung“, meinte Jacob.
Jean-Luc Oesch, stellvertretender Botschafter der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Serbien, betonte, dass sich die Schweiz zusammen mit Deutschland stark für die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung einsetze. „Das Schweizer Parlament hat für Serbien in den nächsten vier Jahren eine Unterstützung von über 90 Millionen Euro vorgesehen, und alle Projekte, die umgesetzt werden, tragen zur Erreichung der SDGs bei. Wir werden weiter in Serbien investieren und die serbische Regierung und ihre Bürger*innen bei der Umsetzung der Agenda 2030 unterstützen“, sagte Oesch.
Der Leiter der Entwicklungszusammenarbeit an der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Serbien Christian Schilling, erklärte, für Deutschland und seine Entwicklungszusammenarbeit sei das Erreichen der SDGs eine Priorität und ein Leitprinzip in allen Ländern, auch in Serbien, insbesondere im Hinblick auf den EU-Beitritt. „Deshalb hat Deutschland beschlossen, dieses Projekt weiter zu unterstützen. Wir wollen unsere Entwicklungszusammenarbeit, speziell im Bereich Klima und Reaktion auf Herausforderungen des Klimawandels, fortsetzen und haben mit der serbischen Regierung im vergangenen Jahr eine Klimapartnerschaft vereinbart“, betonte Schilling.
Im Rahmen der Paneldiskussionen fassten die Vertreter*innen der Plattform die wichtigsten Ergebnisse der letzten zweieinhalb Jahre zusammen und stellten die wichtigsten Trends und Entwicklungen in Bezug auf die rechtliche, strategische und institutionelle Ausrichtung Serbiens auf die Agenda 2030 vor. Im Hinblick auf zukünftige Prioritäten der Plattform betonte Milena Altmeyer, Teamleiterin des Projekts „Reform öffentlicher Finanzen – Agenda 2030“, die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Fokussierung auf spezifische Politiken und prioritäre Entwicklungsthemen, eines verstärkten interkommunalen Austausches, einer intensiveren Einbeziehung von Stakeholdern, z.B. des Privatsektor und der Wissenschaft, sowie einer verbesserten Finanzierung und eines gründlicheren Monitorings der Agenda 2030 auf allen Ebenen – wodurch „Lokalisierung“ und „Nationalisierung“ der SDGs noch stärker miteinander verknüpft werden.
Eine Diskussion über die Notwendigkeit der Energiewende und die Harmonisierungsprozesse mit der EU im Rahmen der Bekämpfung des Klimawandels wurde angestoßen. Die Teilnehmer*innen diskutierten auch über den Übergang vom traditionellen Wirtschaftsmodell zu einer nachhaltigen Wirtschaft, die im Mittelpunkt der Grünen Agenda für den Westbalkan steht. Themen der digitalen und grünen Transformation als Schlüsselprozesse für eine nachhaltige Wirtschaft wurden ebenso erörtert wie eine stärkere Einbindung und Verpflichtung der Wirtschaft zur nachhaltigen Entwicklung.
Zum Schluss der Konferenz wurde darauf hingewiesen, dass die Plattform ihre Aktivitäten in den nächsten drei Jahren fortsetzen werde, um die Umsetzung der Agenda 2030 und der SDGs in Serbien zu beschleunigen und mitzugestalten.