Die wichtigsten Akteure der Kreislaufwirtschaft (CE) in Serbien (von Vertretern der zuständigen Ministerien und Institutionen, der lokalen Gebietskörperschaften, des Unternehmenssektors bis hin zu Experten und internationalen Akteuren) diskutierten auf der Konferenz „Nationale Perspektiven in der Kreislaufwirtschaft – Chancen nutzen“ in Belgrad am 27. November 2019 über erkannte Schlüsselpotentiale, die Serbien in diesem Sektor zur Verfügung stehen, sowie die Marschrichtung für die weitere Entwicklung des Sektors.
„Die Kreislaufwirtschaft sei nicht nur eine Umweltangelegenheit, sondern habe auch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen. Daher müsse sie in einem breiteren Kontext betrachtet werden“, betonte der serbische Umweltminister Goran Trivan in seiner Eröffnungsrede. „Angesichts der Komplexität hinsichtlich der Verbesserung in der Abfallwirtschaft ist die deutsche Unterstützung in diesem Bereich seit 2005 in Serbien präsent und wird sich in der kommenden Zeit sicherlich fortsetzen, insbesondere bei der Einführung von Wertschöpfungsketten in serbischen Unternehmen und Innovationen im Privatsektor“, sagte SE Herr Thomas Schieb, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Serbien. „Zu einer Zeit, als die Europäische Kommission die Einführung des Kreislaufwirtschaftskonzepts in ihren Rechtsrahmen im Jahr 2015 aufnahm, begann die GIZ in Serbien mit der Diskussion über dessen Umsetzung. In Anerkennung der Entwicklungspotenziale für Serbien wurden Initiativen gestartet, um die Vorteile bei einem Übergang zur Kreislaufwirtschaft für Wirtschaft und Gesellschaft genau zu ermitteln“, sagte Marija Bogdanovic, Projektleiterin des GIZ „Climate Sensitive Waste Management (DKTI)“ Vorhabens.
Durch Analysen und Konsultationen mit Entscheidungsträgern sowie durch die Festlegung von Zielen und Maßnahmen mit einem begleitenden Aktionsplan wurden die vorrangigen Sektoren mit dem größten Potenzial für die Einführung der CE ermittelt und der Rahmen für eine CE erarbeitet. In diesem Zusammenhang wurden drei Analysen der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Umsetzung der CE in Serbien, die in Zusammenarbeit mit dem Expertenteam des Centre for Advanced Economic Studies (CEVES) erstellt wurden, auf der Konferenz vorgestellt. Die Analysen wurden für folgenden Sektoren: (a) Landwirtschaft / HORECA und Lebensmittelabfälle; b) Kunststoffverpackungssektor; und (c) Elektro- und Elektronikschrott durchgeführt.
Um die Entwicklung der Unternehmen und des Privatsektors, insbesondere der KMU, weiter zu unterstützen, werden in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Serbiens verschiedene Aktivitäten durchgeführt, um Wertschöpfungsketten in die Geschäftstätigkeit einzuführen. Im Jahr 2020 werden Aktionspläne für 20 KMU zur Nutzung von Sekundärrohstoffe in ihren Produktionsprozessen erstellt.
Außerdem wurde die Zusammenarbeit des GIZ-Projekts mit NALED bei der Erstellung des CE-Programms in der Republik Serbien angekündigt. Nach Analyse der vorhandenen Dokumente und Konsultationen mit relevanten Interessengruppen wird ein Aktionsplan ausgearbeitet und dem Umweltministerium zur Fertigstellung des Programms vorgelegt. Der Aktionsplan stellt die Grundlage für die Durchführung der Aktivitäten in diesem Bereich über einen Zeitraum von drei Jahren darstellt.
Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umweltschutz wird u.a. über das intersektorale Komitee für Kreislaufwirtschaft, die serbische Handelskammer und 17 Kommunalverwaltungen in drei Abfallwirtschaftsregionen (Süd-Backa, Rasina und Lapovo) 2020 fortgesetzt.
Da die kommunalen Selbstverwaltungen weiterhin für das Abfallmanagement auf lokaler Ebene und die Umweltschutzaktivitäten im Allgemeinen verantwortlich sind, wird in Zusammenarbeit mit der Ständigen Konferenz der Städte und Gemeinden eine Analyse ihrer Kapazitäten für einen Übergang zur Kreislaufwirtschaft sowie Empfehlungen für eine praktische Kommunalpolitik durchgeführt.
Die Konferenz wurde im Rahmen des deutschen Entwicklungszusammenarbeitsprojekts „Climate Sensitive Waste Management (DKTI)“ organisiert, das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umweltschutz der Republik Serbien durchgeführt wird.