Anfang März dieses Jahres haben die Sozialdienste in ganz Serbien damit begonnen, die neue, innovative Aurora-Software zu verwenden, die die elektronische Erfassung von Daten in verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Einrichtungen für Sozialschutz ermöglicht. Ende letzten Jahres begann die Implementierung dieser Software in Einrichtungen auf dem Gebiet der Vojvodina. Sie entlastete die Sozialarbeiter erheblich von administrativen Verpflichtungen und steigerte so ihre Effizienz bei der Arbeit, während gleichzeitig Präzision, Zuverlässigkeit und Überprüfbarkeit der Daten sichergestellt wurden. Mit der landesweiten Implementierung gehören umfangreiche Verwaltungs- und Datenressourcen, die auf zahlreiche Dokumente und Formulare innerhalb der Sozialfürsorgeeinrichtungen verteilt sind, der Vergangenheit an.
Die Software wurde im Rahmen des Projekts Digitalisierung von Instrumenten des sozialen Schutzes entwickelt, das von dem Verband Förderung nachhaltiger Gemeinschaften in Zusammenarbeit mit der Landes- und Bundesanstalt für Sozialschutz und dem Landessekretariat für Sozialpolitik, Demografie und Gleichstellung der Geschlechter durchgeführt wurde. Die Aktivitäten werden vom Regionalprojekt Soziale Rechte für sensible Gruppen (SoRi) der Deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt.
„Wir sind besonders stolz darauf, dass dieses Projekt eine erfolgreiche Partnerschaft zwischen dem öffentlichen, dem privaten und dem zivilen Sektor veranlasst hat. Es hat sehr wichtige Unterstützung von den Sozialdiensten erhalten, und wir freuen uns, dass sie die vielfältigen Vorteile der vom Projekt vorgeschlagenen Lösungen erkannt haben“, sagte Stanislava Vidović, nationale Koordinatorin von SoRi.
Dank der schnellen Datenerfassung und fortschrittlicher Methoden zu deren Verknüpfung und Analyse bietet die neue Software Institutionen und politischen Entscheidungsträgern detaillierte Einblicke in verschiedene Aspekte der Arbeit von Einrichtungen des sozialen Schutzes, z. B. den Zustand lokaler Anbieter, Fälle von häuslicher Gewalt und Gewalt in Partnerschaften und Berichterstattung der Zentren für Sozialarbeit und Einrichtungen für die Unterbringung ihrer Begünstigten. Das endgültige Ziel der Einführung von Software besteht darin, die Grundlage für Sozialschutzmaßnahmen zu schaffen, die den Bedürfnissen verschiedener schutzbedürftiger Gruppen besser gerecht werden.
„Auf diese Weise wollen wir die Sozialarbeiter entlasten und ihnen ermöglichen, weniger mit der Verwaltung als vielmehr mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer von Sozialschutz umzugehen. Aufgrund ungenauer Daten und der Überlastung der Mitarbeiter konnten soziale Dienste selten vorbeugend handeln. Wir hoffen, dass sie durch eine schnelle und gründliche Analyse der Daten, die diese Software liefert, in eine solche Lage versetzt werden“, betonte Vidović.
Das Sozialschutzsystem in Serbien umfasst 423 Einrichtungen verschiedener Art – von Zentren für Sozialarbeit über Einrichtungen zur Unterbringung von Personen verschiedener Kategorien bis hin zu privaten Altenheimen zur Unterbringung älterer Menschen. Alle diese Institutionen erstatten der Bundes- und Landeanstalt für Sozialschutz ein- oder zweimal jährlich umfassende Berichte über ihre Arbeit, so dass gleichzeitig mehr als 400 solcher Berichte bei beiden Anstalten eingehen, die zu einem einzigen Dokument zusammengefasst werden sollen.
Die Vorteile der neuen Software sind zahlreich, aber einige davon sind besonders zu betonen. An erster Stelle die Sicherheit von Daten, die auf einem Server in einer Einrichtung des sozialen Schutzes gespeichert sind. Darüber hinaus darf die Software nur von autorisierten und registrierten Sozialarbeitern verwendet werden, die von jeder Einrichtung einzeln benannt werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die logische Datensteuerung, die in die Software integriert ist. Das System selbst benachrichtigt den Benutzer, wenn unlogische Daten eingegeben werden, und informiert den Benutzer, dass die Daten ungültig sind. Auf diese Weise wird die Fehlermöglichkeit minimiert. Die Software ermöglicht zudem eine deutlich schnellere Dateneingabe. Beispielsweise wurde für jeden Fall von häuslicher Gewalt bisher ein neues Dokument geöffnet, auch wenn es sich um dieselbe Person handelt. Das neue System sieht vor, dass jedem Opfer von häuslicher Gewalt eine eindeutige Nummer zugewiesen wird, unter der etwaige spätere Meldungen zu dieser Person registriert werden. Auf diese Weise werden die Daten des Opfers nicht erneut eingegeben, und alle Fälle von Gewalt gegen dieselbe Person werden konsolidiert und transparenter. Aurora beabsichtigt auch, die Sozialarbeiter über die Frist für die Einreichung von Berichten zu informieren, was sich auf deren rechtzeitige Lieferung auswirkt.
„Die Software ist sehr einfach zu bedienen. Bei der Gestaltung haben wir versucht, das elektronische Formular den Dokumenten, die die Sozialarbeiter zuvor ausgefüllt hatten, möglichst nahe zu bringen, damit sie sich so einfach wie möglich an die neue Methode gewöhnen können. Die Reaktionen der Sozialarbeiter aus der Vojvodina, die bereits die Möglichkeit hatten, diese Software zu nutzen, sind mehr als positiv, was uns ermutigte, sie auf alle Gemeinden in Serbien auszudehnen“, sagte Marija Krsmanović vom Verband zur Unterstützung nachhaltiger Gemeinschaften.
Einer der nächsten Schritte zur Verbesserung der Software wird die direkte Erstellung von Berichten sein, die die Arbeit der Einrichtungen für Sozialschutz sowie der Bundes- und Landesanstalt weiter erleichtern werden. Da die neue Software genaue Informationen über die Arbeit der Einrichtungen innerhalb des Systems und der Benutzer liefern wird, wird überlegt, einen Teil der mit ihrer Hilfe gesammelten Daten für alle, die sich für den Bereich des sozialen Schutzes interessieren, öffentlich zugänglich zu machen.
Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte GIZ-Regionalprojekt „Soziale Rechte für sensible Gruppen“ hat zum Ziel, die Voraussetzungen für die Gewährleistung gleicher sozialer Rechte einschließlich des Rechts auf Nichtdiskriminierung schutzbedürftiger Gruppen zu verbessern. Schlüsselakteure wie Zentren für Sozialarbeit, kommunale Selbstverwaltungen und Nichtregierungsorganisationen werden in ausgewählten Gemeinden unterstützt. Das Projekt wird in fünf Ländern des westlichen Balkans durchgeführt: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo * [1], Nordmakedonien und Serbien.
Ansprechpartner: Mag. Michael Samec
[1] * Dieser Titel steht unbeschadet des Status des Kosovo im Einklang mit der Resolution 1244 und der Beurteilung des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovo.