Im Rahmen des Projekts „Bessere Beschäftigungsmöglichkeiten für Saisonarbeitskräfte in Südosteuropa“ welches von der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Partnerschaft mit NALED und dem Centre for Policy and Research Creation (CRPM) aus Nordmazedonien durchgeführt wird, wurde vom 13.-15. April 2022 für Vertreter der Institutionen der Republik Nordmazedonien ein Studienbesuch in Serbien organisiert.
Dieser Studienbesuch hatte zum Ziel, einen Austausch zwischen nordmazedonischen Schlüsselakteuren im Prozess der Verbesserung des Systems zur Einstellung von Saisonarbeitern und ihren Kollegen aus Serbien zu ermöglichen, mehr über die Beispiele guter Praxis und Ergebnisse der in Serbien unlängst durchgeführten Reform zu erfahren. Als Schlüsselakteure wurden neben dem Arbeitsministerium von Nordmazedonien auch das Finanzamt, die Arbeitsagentur, der Renten- und Behindertenversicherungsfonds und andere identifiziert.
Der Studienbesuch wurde mit großer Unterstützung von NALED durchgeführt, beteiligt waren auf der serbischen Seite aber auch die Vertreter des Finanzamtes, der Nationalen Arbeitsagentur, des Ministeriums für Arbeit und Beschäftigung, des Landwirtschaftsministeriums sowie des Zentralregisters der Grundsozialversicherung.
Während des Besuchs hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, den landwirtschaftlichen Betrieb Ostić aus Manđelos bei Sremska Mitrovica zu besichtigen, der eine große Zahl von Saisonarbeitern für die Produktion von Gewürzgurken und Meerrettich beschäftigt. Laut Branko Ostić, dem Inhaber dieses landwirtschaftlichen Betriebs, habe das im Januar 2019 eingeführte System der elektronischen Registrierung und Abmeldung von Arbeitnehmern über das Portal www.sezonskiradnici.gov.rs das Verfahren zur Einstellung von Arbeitnehmern erheblich erleichtert und beschleunigt und gleichzeitig zu Einsparungen und effizienteren Betriebsabläufen bei diesem landwirtschaftlichen Produzenten beigetragen, der die meisten seiner Produkte nach Deutschland exportiert.
Dieses System hat sowohl Arbeitgebern und Arbeitnehmern, als auch dem Staat große Vorteile gebracht. Drei Jahre nach seiner Einführung wurden mehr als 600 Arbeitgeber (natürliche und juristische Personen) und 60.000 Saisonarbeiter registriert, was dazu führte, dass der Staat etwa 7,5 Millionen Euro an Steuern und Abgaben einnahm.
Vor diesem Hintergrund unterstützt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit weiterhin den regionalen Austausch und Transfer von Wissen und Best Practices zur Verbesserung der saisonalen Beschäftigung im Westbalkan.