Das Projekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) “Klimasensible Abfallwirtschaft (DKTI)” aus Serbien wurde bei der Verleihung der Publikationspreise der Internationalen Vereinigung für Abfallwirtschaft (ISWA) mit dem zweiten Preis für die Studie “Einbeziehung informeller Ressourcensammler in das Abfallmanagementsystem in Serbien“ („Inclusion of Informal Collectors into the Evolving Waste Management System in Serbia”) ausgezeichnet.
Angesichts der Tatsache, dass der erste Preis an Ad Lansink, den Autor der Lansinks-Leiter (Abfallhierarchie) für das Buch „Challenging Changes, Connecting Waste Hierarchy and Circular Economy“ („Herausfordernde Veränderungen, Verbinden von Abfallhierarchie mit der Kreislaufwirtschaft“) ging, ist der Gewinn des zweiten Preises nicht nur eine große Ehre, sondern gibt dieser begehrten Anerkennung im Bereich der Abfallwirtschaft auch zusätzliches Gewicht.
Die Inklusionsstudie präsentiert umfassende Untersuchungen zur aktuellen Position der informellen Sammler in Serbien. Zum ersten Mal wurde eine Studie gemacht, die drei unterschiedliche Aspekte (technische, soziale, wirtschaftliche und organisatorische Integration von Sammlern) umfasste und analysierte, um so ein tieferes Verständnis für Herausforderungen bei der Suche nach Lösungen zu gewinnen. Drei themenspezifische Forschungsteams, in denen Fachleute aus relevanten Bereichen versammelt wurden, untersuchten ein Jahr lang in ein Dutzend Gemeinden in Serbien unterschiedliche Aspekte von Aktivitäten, vor allem von Roma-Männern und Roma-Frauen im informellen Sektor – den wahren Helden der Wiederverwertung in Serbien. Sie leisten den größten Beitrag mit 80% der gesamten Recyclingaktivität des Landes, was schätzungsweise zwischen 10% und 30% der gesamten erzeugten Abfälle ausmacht.

Durch innovative Forschungsmethoden, die direkte und detaillierte Interviews mit informellen Sammlern umfassten, lag der Schwerpunkt der Forschung auf ihren Beziehungen zu nationalen und lokalen Behörden, öffentlichen Versorgungsunternehmen und der formalen Wertschöpfungskette. Die Studie bietet neue Einblicke in die operativen Tätigkeiten, Systeme, institutionellen Beziehungen und die materielle Lage der (Roma) informellen Sammler. Die Studie bietet auch wertvolle Einblicke und Empfehlungen für die strukturelle Integration des informellen Sektors in Serbien.
Der diesjährige ISWA Weltkongress fand vom 22. bis 24. Oktober in Kuala Lumpur, Malaysia statt, und der ISWA Publikationspreis zog 15 starke Beiträge zu einer Vielzahl von dringenden Themen der globalen Abfallagenda an. Frau Marija Bogdanovic, stellvertretende Leiterin des Projektteams, erhielt den 2. Preis.
Der ISWA Publikationspreis wurde mit der Absicht ins Leben gerufen, Autoren einer Publikation, eines Artikels oder Buches zu ehren, die einen außerordentlichen Beitrag im Bereich der Abfallwirtschaft leisten. Jedes Jahr wählt die ISWA Fachjury die Publikation, die ihrer Meinung nach den wertvollsten Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Abfallwirtschaft leisten.