Shima Mumeni musste Afghanistan, ihr Heimatland, wegen der unstabilen politischen Situation verlassen. Auf der Suche nach einem sicheren Ort reiste sie mit ihrer Familie Ende November 2016 durch Afghanistan, Iran, die Türkei, Griechenland und Mazedonien, wo sie bleiben mussten, obwohl das nicht das erhoffte Zielland gewesen ist.

Die Reise war sehr lang, das Wetter war wechselhaft und die ständige Ungewissheit hat meine Stimmung beeinflusst. Die Situation in der ich mich befunden habe, hat sich von meinen Plänen, die ich für meine Familie und mich hatte, sehr unterschieden. Den ganzen Weg hatte ich den Eindruck, dass das menschliche Leben sehr billig ist”, erinnert sich Shima an diese Reise.

Nach der Ankunft in Serbien wurden sie und ihre zwei Kinder in einem Migrantenlager in Bujanovac, einer kleinen Stadt im Süden, untergebracht. Dort wurden sie von dem Personal des Regionalen Jugendzentrums, einer Nichtregierungsorganisation aus Niš begrüßt, die das Projekt „Aufhebung des Unterschieds zwischen der lokalen Bevölkerung und der Migrantenbevölkerung“ durchgeführt hat. Das Projekt ist ein Teil des regionalen Projekts „Soziale Rechte für schutzbedürftige Gruppen“ der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, mit dem Ziel, der Jugend im Rahmen der Migrantenbevölkerung in den Migrantenlagern in Bujanovac und Vranje zu helfen, indem sie in sportliche, kreative und pädagogische Aktivitäten einbezogen und mit Gleichaltrigen aus den lokalen Gemeinden verbunden werden. Das Projekt hat auch ihre Interessen im Rahmen alltäglicher Aktivitäten im Migrantenlager angesprochen, das sie nicht verlassen durften.  Die Verschiedenheit der Teilnehmer, die aus Syrien, Iran, Irak, Afghanistan, wie auch aus den lokalen Albaner-, Serben- und Roma-Gemeinschaften stammen, hat der dynamischen und lebhaften Atmosphäre des kulturellen Austausches, der gegenseitigen Unterstützung und des gegenseitigen Verständnisses beigetragen, so dass sich Shima und ihre Kinder willkommen und sicher fühlten.

“Ich habe jetzt eine neue Familie gewonnen, neue liebe Leute, die mir geholfen haben, die hier verbrachte Zeit zu nutzen. Das Team des Regionalen Jugendzentrums war für mich eine wahre Wohltat. Ich habe an ihren Seminaren und Trainings teilgenommen und auch begonnen an Sportaktivitäten teilzunehmen, obwohl das in meinem Land nicht üblich ist. Ich bin für dieses wundervolle Projekt und die gewonnenen Kenntnisse sehr dankbar. Es scheint mir, als hätte mich die Teilnahme an den Aktivitäten des Regionalen Jugendzentrums stärker und entschlossener gemacht und mir die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wiedergegeben”, teilte Shima ihre Eindrücke. “Meine Kinder haben begonnen Basketball für einen lokalen Klub in Bujanovac zu spielen, sie sind ausgezeichnete Sportler und ich bin stolz auf sie“, fügte sie hinzu.

Mit diesem Projekt bemüht sich das Regionale Jugendzentrum, Gleichheit zwischen den Jugendlichen herzustellen und Stigmatisierung und Diskriminierung zu verdrängen.

Die Idee hinter diesem Projekt war, dass junge Leute viele gemeinsame Probleme und Erfahrungen haben, egal aus welchem Land oder welcher Kultur sie kommen. Unsere Absicht war, dass sie sich dieser gemeinsamen Merkmale bewusst werden und begreifen, dass sie sich gegenseitig helfen und  besser verstehen können. Viele unsere pädagogischen Seminare waren Themen wie z.B. Menschenrechte, Geschlechtergleichheit, Gewalt und Antidiskriminierung gewidmet, die ihnen allen sehr vertraut waren und die ihnen geholfen haben, einzusehen, dass sie sich nicht sehr unterscheiden”, erläuterte Žikica Asković, der Vertreter des Regionalen Jugendzentrums.

In Zusammenarbeit mit den relevanten Institutionen und Nichtregierungsorganisationen, die an dieser Mission teilnehmen, unterstützt das Regionale Jugendzentrum jene Aktivitäten, die der Stärkung von Menschenrechten und der Herstellung der Chancengleichheit für alle dienen, mit besonderem Akzent auf schutzbedürftige Gruppen. er


Über das Projekt:

Seit Juli 2017 führt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das Projekt “Beratung und Unterstützung für Asylsuchende in Serbien und Mazedonien“ im Namen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit durch. Dieses Projekt beruht auf dem starken Bedürfnis, den Asylbewerbern Zugang zu entsprechenden Informationen zu schaffen und Unterstützung im Transitzeitraum zu leisten, wie auch Mechanismen für potentielle Integration herzustellen. In diesem Kontext ist das Hauptziel des Projekts, zur Verbesserung der Position und der Aussichten der in Aufnahmezentren untergebrachten Asylbewerber und zur Implementierung von spezifischen, bedarfsorientierten und entsprechenden integrationsunterstützenden Maßnahmen beizutragen. 

Kontaktperson: Herr Michael Samec