Das Timok Youth Center (TOC) hat in Zusammenarbeit mit dem Center for Advanced Economic Studies (CEVES) im Rahmen der Dialogplattform „SDGs for ALL“ eine Untersuchung über die Bekanntheit und die Bedeutung der Ziele für nachhaltige Entwicklung unter jungen Menschen im Alter von 15 bis 30 Jahren in der Republik Serbien durchgeführt. Bei der Untersuchung wurden sowohl quantitative (Online-Fragebogen) als auch qualitative Techniken (Fokusgruppen mit unterschiedlichen Gruppen von Jugendlichen in ganz Serbien) angewendet.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass junge Menschen nicht ausreichend über die Agenda 2030 und die nachhaltigen Entwicklungsziele informiert sind. Sogar 83% der befragten Jugendlichen gaben an, nichts oder fast nichts über die Agenda 2030 zu wissen. Lediglich etwas mehr als 10% führten an, gut oder vollständig informiert zu sein. Demnach ist praktisch nur jeder zehnte junge Mensch mit der Agenda 2030 vertraut. Ein etwas höherer Wissensstand ergibt sich in Bezug auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), sodass rund 3 von 10 Jugendlichen angeben, informiert zu sein (15.9% kennen sie, 13% sind vollständig informiert). Auf der anderen Seite führte jede dritte junge Person (33.6%) an, überhaupt nicht über die SDGs Bescheid zu wissen. Darüber, wieviele SDGs es eigentlich gibt, sind mehr als 2/3 der Jugendlichen nicht informiert (51.1% gaben an, überhaupt nicht informiert, 17.6% nur wenig informiert zu sein). Jede fünfte junge Person gab die Antwort, die Anzahl der SDGs zu kennen (8.5% führten an, alle SDGs zu kennen, 11.1% erklärten, sie vollständig zu kennen).
Wenn es um die Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung geht, so ist der Umweltschutz für junge Menschen am wichtigsten, gefolgt von der Dimension der sozialen Inklusion und zuletzt vom Wirtschaftswachstum. Die ermittelten Durchschnittswerte auf einer Skala von 1 – ist mir überhaupt nicht wichtig bis 5 – ist mir sehr wichtig, sind wie folgt: Umweltschutz – 4.64; soziale Inklusion 4.41; Wirtschaftswachstum – 4.04. Die Bewertung 5 – ist mir sehr wichtig – wurde von 71.5% der Jugendlichen für den Umweltschutz, von 58.5% für die soziale Inklusion und von 35.8% für das Wirtschaftswachstum vergeben.
Als die Befragten aufgefordert wurden, fünf der wichtigsten SDGs auszuwählen und sie ihrer Bedeutung nach zu ordnen, ergab sich allerdings das folgende Resultat: 1. Zugang zu kostenloser, hochwertiger Bildung; 2. Allgemeiner umfassender Gesundheitsschutz 3. Kein Hunger; 4. Keine Armut; 5. Zugang zu Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen für alle.
Es zeigt sich, dass junge Menschen trotz eines hohen Bewusstseins über die Wichtigkeit des Umweltschutzes und der sozialen Inklusion einer zusätzlichen Aufklärung über diese zwei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung bedürfen (was sie beinhalten, welche Probleme und Herausforderungen es gibt, u.ä.). Was besonders auffällt, ist der Bedarf nach einem besseren Verständnis des Konzepts des nachhaltigen Wirtschaftswachstums im Zusammenhang mit Umweltschutz und sozialer Kohäsion.
Aus dieser Untersuchung ergibt sich die allgemeine Schlussfolgerung, dass junge Menschen starke Verbündete für alle Institutionen und Organisationen sein können, die sich mit der Umsetzung der SDGs befassen. Für junge Menschen sind alle Aspekte der nachhaltigen Entwicklungsziele wichtig, und sie können als Botschafter*innen zur Bewusstseinsstärkung über die Bedeutung jedes einzelnen Zieles für nachhaltige Entwicklung beitragen.
Autor der Untersuchung: Boban Stojanović
Die vollständige Untersuchung in serbischer Sprache finden Sie unter diesem LINK
Eine kurze Zusammenfassung der Untersuchung können Sie HIER nachlesen