Sombor, Inđija, Vrbas, Bačka Topola und Subotica werden als erste Gemeinden und Städte in Serbien modernste Wetterstationen bekommen. Die Landwirte werden dadurch in Echtzeit Angaben über mikroklimatische Bedingungen sowie Wettervorhersagen mit einer Genauigkeit von 90% erhalten können. Dies ist ein Teil von Verbesserungen, die zu einer effizienteren und einfacheren Datenerfassung beitragen, welche wiederum darauf ausgerichtet ist, die Erträge durch einen optimalen Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln und Wasser zu erhöhen.

Die Wetterstationen werden im Rahmen des Projektes „Digitalisierung des kommunalen Landmanagements “ eingerichtet und Bestandteil der AgroLIFE – Plattform zu einer effizienteren Planung und Steuerung der landwirtschaftlichen Produktion auf gepachteten Grundstücken im staatlichen Eigentum, die von den Kommunen verwaltet werden, sein. Im Rahmen des Programms develoPPP.de, das von NALED und der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführt wird, wurde eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Unternehmen TeleGroup unterstützt.

Die AgroLIFE-Software, die vom Unternehmen TeleGroup entwickelt wurde, ermöglicht den Gemeinden eine automatisierte Steuerung, Übersicht und Bearbeitung von allen Daten, die für ein hochwertiges Landmanagement erforderlich sind, sowie die Überwachung von Veränderungen bei den Flurstücken. Ein Satz an Tools zur Planung, Organisation und Steuerung der landwirtschaftlichen Produktion wird den Nutzern höhere Erträge und ein höheres Gesamteinkommen unter Senkung der Betriebskosten ermöglichen. Im Rahmen dieses Projektes wird man dank der Weiterentwicklung der Plattform einen Beitrag zu einer effizienteren Nutzung der bestellbaren Grundstücke in staatlichem Eigentum, zu einer Steigerung der Kundenzufriedenheit und zu einer Wahrung der Bodenqualität beitragen, erklärten Diana Gligorijević, Miteigentümerin des Unternehmens TeleGroup, und Stefan Đurović, Projektmanager, in einem gemeinsamen Statement.

Über 45% des gesamten Gebiets von Serbien werden landwirtschaftlich genutzt. Davon befinden sich 515 Tausend Hektar in staatlichem Eigentum und werden von Kommunen verwaltet und verpachtet. In der Praxis hat sich gezeigt, dass eine unangemessene Bestellung mangels Aufklärung zu einer Minderung der Bodenqualität bei landwirtschaftlichen Grundstücken geführt hat.

In Serbien wurde über eine Million landwirtschaftlicher Bauernhöfe eingetragen. Aus dem gesamten Bestand der verpachteten Grundstücke werden 65% in der Vojvodina verpachtet. Die am Projekt beteiligten Kommunen zählen zu den Vorreitern bei der Entwicklung von Softwareeinsatz für ein digitales Landmanagement. Ihr Engagement auf Systemebene für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft beweisen sie nun auch in Form der Einführung von Wetterstationen als neue Dienstleistung für die lokale Bevölkerung. Die meisten von ihnen haben auch das Programm der Zertifizierung von Gemeinden und Städten mit günstigem Geschäftsklima durchlaufen, was für ein gutes Geschäftsklima an diesen Standorten spricht laut der Geschäftsführerin von NALED, Violeta Jovanović.

Amira Omanović, Senior Projektmanagerin bei der GIZ, teilte mit, dass sich für die Landwirte in Zusammenarbeit mit den Gemeinden neue Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität und der Ertragsqualität auftun würden, wenn sie sich einer einheitlichen digitalen Plattform, die sich durch eine spezialisierte Ausstattung wie z.B. mit Wetterstationen, Sensoren u. ä. ausbauen lasse, anschließen würden. Auf der anderen Seite können die Gemeinden einfacher und effizienter die Nutzungsart der verpachteten landwirtschaftlichen Grundstücke verfolgen, um deren Qualität aufrecht zu erhalten und eine Bodendegradierung zu verhindern. Gleichzeitig ist es möglich, über Daten bezüglich der Art und Struktur der gesamten landwirtschaftlichen Produktion im Gemeindegebiet zu verfügen.

Das Projekt hat einen regionalen Charakter. So werden in der kommenden Phase auch Gemeinden aus Montenegro sowie aus Bosnien und Herzegowina einbezogen. Da die Pilot-Gemeinden in Serbien bereits das einheitliche IT-Ökosystem AgroLIFE verwenden, werden sie als Mentoren für die Kollegen in den Nachbarstaaten eingesetzt. Auf diesem Weg wird ein regionaler Erfahrungsaustausch ermöglicht sowie ein Beitrag zum Digitalisierungsprozess in der Region des Westbalkans geleistet.