Vereinfachung technischer und rechtlicher Verfahren macht den grenzüberschreitenden Handel schneller und effizienter.

Das fördert nicht nur die Integration von kleinen und mittelständigen Unternehmen aus Südosteuropa (SOE) in globale Lieferketten, sondern und verringert auch Zeit und Kosten des Handels.

Zollvorabfertigung (Pre-Arrival Processing – PAP) als eine der fünf Maßnahmen im Rahmen des Handelserleichterungsabkommens der Welthandelsorganisation (WTO-TFA) beschleunigt durch die Modernisierung der Zollverfahren die Freigabe von Waren unmittelbar nach ihrer Ankunft. Es handelt sich um eine vollelektronische Übermittlung der Anmeldedaten an den Zoll vor Eingang der Waren.

Das vom Offenen Regionalfonds – Außenhandel der GIZ (im Auftrag des BMZ) durchgeführte Projekt „Einführung der Zollvorabfertigung für Expresssendungen – PAP Express“ unterstützt seit 2017 die Einführung von PAP in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Nordmazedonien, vier der sieben Vertragsparteien des mitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA). Serbien und Montenegro haben PAP bereits in, von der Deutschen Allianz für Handelserleichterungen unterstützten, Pilotprojekten eingeführt und ihre Erfahrungen und die größten Herausforderungen mit Kolleg*innen aus der Region geteilt.

Das Projekt unterstützt jede Zollverwaltung bei der Festlegung des rechtlichen und regulatorischen Rahmens für die Verarbeitung vor dem Eingang, bei der Entwicklung von Verfahrensweisen und Funktionen im Zoll-IT-System, bei der Schulung des Zollpersonals und des Privatsektors sowie beim regionalen Erfahrungsaustausch. Im Einklang mit dem WTO-Handelserleichterungsabkommen wird für jede Zollverwaltung eine maßgeschneiderte Vorabverarbeitung für Expresssendungen entwickelt.

Das Schlüsselelement war die Einbeziehung des Fachwissens des Privatsektors durch die Express-Versandunternehmen DHL, FEDEX und UPS, die zur Gestaltung neuer Verfahren und zur IT-Entwicklung beitrugen. Auf diese Weise haben sich die Projektpartner zusammengeschlossen und Synergien mit dem gemeinsamen Ziel geschaffen, den Zollverwaltungen in der CEFTA-Region zu helfen, die Abwicklung von Expresssendungen an den Grenzen zu beschleunigen. Ziel ist es, diese Bearbeitungszeit um 50% zu reduzieren und dadurch Lieferzeiten und Unsicherheiten in Lieferketten abzubauen.

Die enge regionale Zusammenarbeit und der Austausch bewährter Verfahren sowie die bilaterale Zusammenarbeit wirken sich weiterhin positiv auf die Fortschritte der Zollverwaltung bei der Umsetzung des PAP nicht nur in Südosteuropa aus.Inspiriert von Beispielen aus diesem Projekt initiierte die Zollverwaltung der Republik Moldau zusammen mit develoPPP.de und DHL ein neues Projekt, das darauf abzielt, ein eigenes maßgeschneidertes PA-Verfahren nach dem gleichen Projektansatz zu entwickeln.Auf diese Weise trägt die GIZ durch die Einführung von PAP für Expresssendungen in allen CEFTA-Parteien zur erfolgreichen Reduzierung des Zeitaufwands und der Handelskosten bei.