Um sich mit dem Thema Palliativpflege, Pflege schwerkranker Personen und seiner Bedeutung vertraut zu machen, wurden von November 2019 bis Juni 2020, 7 akkreditierte Schulungen in 19 Städten und Gemeinden in Serbien durchgeführt. An den Schulungen nahmen 127 Teilnehmer der Sozialschutzsystem und Kommunalverwaltungen (Šabac, Valjevo, Pančevo, Vršac, Užice, Priboj, Prijepolje, Arilje, Kosjerić, Sjenica, Pećinci, Ruma, Sremska Mitrovica, Lajkovac, Šid, Mionica, Krupanj, Loznica i Plandište) teil.
Die Palliativversorgung befindet sich in Serbien in einem frühen Entwicklungsstadium und umfasst Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Krebs, Herzerkrankungen, neurologischen Erkrankungen sowie Kinder mit Behinderungen und ältere Menschen. Diese Art der Versorgung umfasst nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung, die in Krankheitszeiten häufig fehlt und ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden sozialen Schutzes ist. Eines der wichtigsten Ziele des Trainings ist es, die Vorurteile und die Schamgefühle, die oft mit der Krankheit einhergehen, abzubauen, was die Menschen dazu ermutigen wird, sich an diese Art von Hilfe zu wenden, aber auch Fachkräfte dabei unterstützen wird, auf die angemessenste Weise Hilfe zu leisten.
Die unter den Schulungsteilnehmern durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass die Beschäftigten im Sozialschutz und im zivilen Sektor mit den Grundsätzen der Palliativversorgung weitgehend vertraut sind, ihre Umsetzung jedoch in den meisten Städten und Gemeinden nicht systematisch ist. Verbesserungsvorschläge umfassen die Einführung der Palliativversorgung als soziale Dienstleistung auf lokaler Ebene; Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses Thema; Ausbildung von Fachleuten und Freiwilligen; sowie Stärkung der Organisationen der Zivilgesellschaft, die sich mit Palliativmedizin befassen.
Die Schulungen wurden von der Organisation Belhospice durchgeführt, mit Unterstützung des Projekts der deutsch-serbischen Entwicklungszusammenarbeit „Soziale Dienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen“.