Was gibt es Neues in der Personalabteilung der Staatsverwaltung?
In der letzten Maiwoche 2019 fand das erste Training zur Teilnahme an Assessment Centern statt. Ein Assessment Center ist die Simulation einer Situation aus dem Arbeitsalltag, in der das Verhalten der Teilnehmer beobachtet und bewertet wird. Es wird oft als Teil von Rekrutierungsprozessen verwendet, da es hilft zu beurteilen, ob ein Kandidat für eine bestimmte Position geeignet ist.
Welche Fähigkeiten muss ein Beamter haben?
Um diese Frage zu beantworten, kann ein Kompetenzsystem hilfreich sein. Dies ist eine Methode zur Erläuterung, was Beamte können müssen und wie Aufgaben auszuführen sind. Gleichzeitig gibt das Kompetenzsystem dem Beamten Orientierung und legt fest, was von ihm oder ihr erwartet wird.
Das Kompetenzsystem umfasst zwei Arten von Kompetenzen: fachliche und Verhaltenskompetenzen. Fachliche Kompetenzen sind Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die erfolgreiche Durchführung einer Aufgabe erforderlich sind, wie zum Beispiel Erfahrung in der Anwendung des Planungsgesetzes oder Englischkenntnisse. Sie sind in der Regel leicht zu identifizieren – Erfahrung zeigt sich oder eben nicht –, und leicht zu entwickeln – Einschreibung in einem Vorab-Englischkurs für Fortgeschrittene.
Verhaltenskompetenzen sind hingegen ein Bündel von Verhaltensweisen, die für die ordnungsgemäße Erfüllung der Arbeitsanforderungen erforderlich sind. Dazu gehören unsere Einstellungen, Werte, Fähigkeiten, Motive und Eigenschaften – all diejenigen Kompetenzen, die schwerer zu identifizieren sind, da sie nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
Hier kommt das Assessment Center ins Spiel.
Das Projekt der deutsche-serbischen Entwicklungszusammenarbeit Reform der öffentlichen Verwaltung in Serbien organisiert zusammen mit der Personalleitung der Regierung und der Nationalen Akademie für öffentliche Verwaltung eine Reihe von vier Schulungen, die jeweils fünf Tage dauern. Nach dem ersten Training im Mai sind weitere Schulungen für September und Oktober 2019 geplant. Gruppen von 13 Teilnehmern werden geschult, das Verhalten der Kandidaten zu beobachten und ihre Verhaltenskompetenzen zu bewerten. So erhalten sie wertvolle Erkenntnisse, die aus den Lebensläufen nicht direkt ersichtlich sind. Dies ermöglicht fundiertere und objektivere Einstellungsentscheidungen.