Eine Grundschule plant einen Besuch ins Museum der Illusionen. Ein Kind, das Autismus hat, darf nicht mitkommen, weil die Schule denkt, dass es nicht an den Aktivitäten im Museum teilnehmen können wird.
Ist das Diskriminierung? Wenn ja, warum? Was kann getan werden und wer ist verantwortlich, wenn wir diskriminiert werden?
Dies waren die Themen der Schulung „Antidiskriminierung im Sozialschutzsystem“, das vom 9.-10. Oktober 2019 in Šabac stattfand. Angestellte der Zentren für Sozialarbeit und der Sozialdienstleister aus 15 Kommunen lernten die häufigsten Formen von Diskriminierung kennen, persönliche Merkmale, anhand derer Menschen diskriminiert werden können (Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Einkommen usw.) sowie die Rolle, die Vorurteile und Stereotype spielen. Ein interessanter Teil war die Präsentation von Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte von Ivana Krstić, Professorin für Rechtswissenschaften an der Universität Belgrad.
Brankica Janković, Beauftragte für Gleichbehandlung, präsentierte die Lage in Serbien. „Wenn wir Diskriminierung in einem Wort beschreiben müssten, würden wir sagen: Es ist die Ungleichbehandlung des Gleichen und Gleichbehandlung des Ungleichen“, erklärte die Beauftragte. Sie stellte Beispiele direkter und indirekter Diskriminierung vor, sowie Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz– die am häufigsten gemeldete Form von Diskriminierung. Diskriminierung am Arbeitsplatz und Mobbing waren Themen des zweiten Trainingstages. Dejan Kostić, Experte auf dem Gebiet von Diskriminierung und Arbeitsrecht, erklärte, wie man Fälle von Mobbing erkennt und was zu tun ist – „Eine alte Praxis mit einem neuen Namen“, sagt Kostic.
„Diese Schulung ist Teil einer Reihe von Aktivitäten, die darauf abzielt, die Bereitstellung sozialer Dienstleistungen zu verbessern – um sie effizienter und zugänglicher zu machen und den Bedürfnissen der Bürger anzupassen“, schloss Alexandra Hilbig, Leiterin des Projekts der deutsch-serbischen Entwicklungszusammenarbeit Soziale Dienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, das von der GIZ umgesetzt wird.